in Interview

Khaled Chelly: “Wien hat für uns eine große Bedeutung”

Die staatliche Fluglinie zählt zu den ältesten und sichersten Fluglinien Afrikas. Seit nunmehr 24 Monaten verzeichnet die Fluglinie ein stetiges Passagierwachstum von mehr als 10 Prozent und im Jahr 2018 soll erstmals die Vier-Millionen-Marke durchbrochen werden.

Um das Geschäft in Österreich und Zentraleuropa weiter anzukurbeln, wurde vor mehr als zwei Monaten aus der Firmenzentrale in Tunis, ein Luftfahrtspezialist als neuer Country Manager nach Wien entsandt.

Chelly kann auf eine langjährige Erfahrung als IATA Manager, CEO von Tunisair Express und Direktor der sieben tunesischen Flughäfen zurückblicken. Anlässlich des Firmenjubiläums sprach Chelly über seine neue Aufgabe in Wien.

traveller:

Herr Chelly, Sie sind erst seit zwei Monaten als Vertreter von Tunis Air in Österreich tätig. Wie gefällt es Ihnen in Wien, haben Sie sich schon eingelebt?

Ich fühle mich sehr wohl in Wien, habe mich gut eingelebt und mir gefällt die weltoffene, multi-kulturelle Mentalität der Stadt.

Tunis Air feierte vor kurzem sein 70-jähriges Firmenjubiläum, wie entwickelt sich das Unternehmen?

Nächstes Jahr werden wir sechs neue Airbus 320 NEO in unsere Flotte integrieren und somit unsere Onboard Qualität noch weiter erhöhen. Zusätzlich sind Frequenzverdichtungen in Planung und für den Sommer 2019 sieht es danach aus, dass TUNISAIR EXPRESS zweimal wöchentlich die Strecke von Tunis nach Budapest bedienen wird.

Bereits seit dem Jahr 1976 bedienen Sie ohne Unterbrechung einen Flug zwischen Tunis und Wien. Welche Bedeutung hat die Destination in ihrem Streckennetz?

Die Bedeutung der Strecke zwischen Wien und Tunis ist eine sehr große, es hat eine sozio-ökonomische Dimension, denn 8500 Tunesische Mitbürger haben somit einen ganzjährigen Zugang zu ihrer Heimat. Eine national-ökonomische Funktion, da wir ganzjährig österreichische Touristen nach Tunesien fliegen und somit den Tourismus fördern und natürlich eine kulturelle Aufgabe, da immer mehr Kulturinteressierte sich auf den Weg nach Tunesien machen.

Im diesem Jahr durfte sich Tunisair wieder über eine stärkere Nachfrage aus Österreich freuen, mit wie vielen Passagieren rechnen Sie?

Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende entgegen und wir rechnen schlussendlich mit ca. 18.000 Passagieren, was einen Anstieg von + 10% im Vgl. zum Vorjahr darstellt.

Der nächste Sommer steht vor der Türe, wie wird ihr Flugprogramm im Jahr 2019 aussehen? Bedienen Sie wieder die Bundesländer?

Die Linienflüge nach Wien werden mit drei wöchentlichen Rotationen (Flugtage 2/4/7) beibehalten, hingegen verdoppeln wir im Jahr 2019 unsere Charterflüge von Österreich von zwei auf vier! Wir werden zweimal wöchentlich die Strecke VIE-MIR (Monastir)-VIE bedienen, einmal VIE-DJE (Djerba)-VIE fliegen und, darüber sind wir sehr froh, auch von Linz nach Monastir einmal wöchentlich starten. Es wurde auch wieder Zeit, zumindest Linz wieder an Tunesien anzubinden.

Tunis Air verkauft einen Großteil seiner Sitzplätze über Reisebüros, sind Sie zufrieden mit der Zusammenarbeit mit den Partnern?

Wir sind mit der Zusammenarbeit mit den Reisebüros zufrieden, sehen aber noch großes Entwicklungspotenzial, denn unser HUB in Tunis ist noch nicht als Drehscheibe für Nord- und Schwarzafrika bekannt. Desweiteren werden wir die Reisebüros verstärkt darüber in Kenntnis setzen, dass es bei uns für jeden, egal ob Linien- oder Charterkunde, noch 23 kg Freigepäck, 8 kg Handgepäck, eine warme Mahlzeit u. freie Getränke gibt. Als Schlagobers wird bei uns auch noch das Golfgepäck bis 15 kg kostenlos transportiert.

Jedes Geburtstagkind hat einen Wunsch frei, was würden Sie sich als Manager von Tunisair anlässlich ihres runden Geburtstages wünschen?

Mein Geburtstagswunsch ist, dass wir uns in Nordafrika die Markt- und Qualitätsführerschaft in Bezug auf Service und Netzwerk erarbeiten!

Martin Dichler

Das Interview wurde im Jänner 2019 im Branchenmagazin traveller veröffentlicht